Die Idee des “Thinking Day” kam 1926 auf. Lady Baden-Powell wollte die Geburtstagsfeiern, die man zu ihrer und ihres Gatten Ehre veranstaltete, verändern und zum Nutzen der Pfadfinderidee auf die ganze Welt ausdehnen. Bis dahin hatten viele Länder das Ehepaar an seinem gemeinsamen Geburtstag – dem 22. Februar – mit Geschenken geehrt. Es waren immer wieder wertvolle Dinge dabei, die sich die Gratulanten mühsam abgespart hatten. Schon sehr bald vertraten Lord und Lady Baden-Powell den Wunsch, dass man mit dem Geld lieber den Aufbau und die Förderung der Pfadfinderidee in der ganzen Welt unterstützen solle.
Bei der 7. Weltkonferenz der Pfadfinderinnen 1932 in Polen wurde die Idee dann von der belgischen Delegation in einem konkreten Antrag eingebracht. Es wurde beschlossen, dass der 22. Februar zum “Thinking Day” erklärt wird, an dem alle Pfadfinderinnen nicht nur den gemeinsamen Geburtstag des Gründers und seiner Frau feiern sollten, sondern an dem alle Pfadfinderinnen an ihre Schwestern in der Welt denken sollten. So begann eine, inzwischen alt gewordene Tradition, die in das „Aneinanderdenken“ auch noch einen wichtigen Punkt einschloss. Jede Pfadfinderin sollte zum Heimabend am Thinking Day „einen Penny“ mitbringen, um notleidenden Pfadfinderinnen zu helfen. Der Thinkingday Fund entstand aus den vielen Pennies, die alle Pfadfinderinnen auf der Welt sammelten. Jedes Jahr wiederholt sich diese Tat der Zusammengehörigkeit und so konnte schon vielen armen Pfadfinderinnenverbänden geholfen werden.
Auch Österreich hat nach dem zweiten Weltkrieg für den Aufbau des Pfadfinderinnenverbandes wesentliche Hilfe aus dieser Stiftung erhalten.
Quelle: „Das Band“ von Monica Reichert.
Auf der 30. Weltkonferenz 1999 in Dublin wurde der Name von “Thinking Day” auf “World Thinking Day (WTD)” geändert, um den internationalen Aspekt noch mehr zu betonen. Seit damals steht der WTD auch jährlich unter einem Motto, es gibt ein eigenes Abzeichen und Unterlagen.
Mehr Informationen unter: https://www.wagggs.org/en/what-we-do/world-thinking-day
Das Thinking Day-Symbol wurde 1975 eingeführt. Das Weltkleeblatt in der Mitte repräsentiert den Weltbund der Pfadfinderinnen. Die Pfeile zeigen auf das Kleeblatt und deuten die Richtung an, in der alle Aktionen zum Thinking Day zu verstehen sind. Aus allen Richtungen fließen die Thinking Day-Spenden beim Weltbund der Pfadfinderinnen zusammen, damit dieser Entwicklungshilfe leisten kann.
Mit der Änderung des Namens 1999 wurde auch das Symbol verändert. Der Thinking Day Fund besteht nach wie vor und heißt jetzt “World Thinking Day Fund”. In vielen Gruppen, Ländern gibt es Traditionen, wie Geld gesammelt wird – vom Keksverkauf über Laufveranstaltungen! Wir werden die traditionellen WAGGGS-Bräuche nicht in Vergessenheit geraten lassen. Also, komm und feiere mit uns!
Quelle aller obigen Texte: Museums Journal, Ausgabe Dezember 2023, Seite 10. Siehe https://www.pfadfindermuseum.org/de/journal.php
Was bei den Mädchen der Thinking Day ist, ist bei den Buben der B.P.-Tag oder BiPi-Tag, das Geburtstagsfest für Lord Baden Powell (22.2.1857 in London) und Lady Baden-Powell (22. Februar 1889 in Stubbing Court, Wingerworth, England). Im Museum feiern wir natürlich gemeinsam.